Auf dieser Seite führen wir ein Bautagebuch zum Wiederaufbau des ruinösen Nordflügels der Burg Posterstein. In der Planung des Neubaus des in den 1950er Jahren abgerissenen Nordflügels liegt derzeit ein Hauptschwerpunkt unserer Arbeit. Den aktuellen Stand dieses größten Bauvorhabens der Geschichte unseres Museums dokumentieren wir auf dieser Website.

Der Wiederaufbau des einstigen Repräsentationsflügels der Burg soll uns in die Lage versetzen, einen ganzen Bereich für moderne Vermittlungsformen bereitzuhalten, die Ausstellungen barrierefrei zu erschließen, den Service zu verbessern und nicht zuletzt unsere Sammlungen besser unterzubringen.
Inhalt dieser Seite:
- Der historische Nordflügel
- Das Konzept “Europäisches Zentrum für Salonkultur”
- Über das Projekt “Gemeinsam nicht einsam”
- Spenden
- Bautagebuch
Der historische Nordflügel der Burg Posterstein
Ursprünglich gab es einen weiteren, zur Burg gehörigen Gebäudeteil: den Nordflügel. Dieser stand an der Nordseite des Bergfriedes, sodass der Burghof ursprünglich von drei Seiten umschlossen wurde. Der Gebäudekomplex wurde nach der Bodenreform 1953 abgerissen.
Einen ersten Nordflügel-Bau gab es bereits zwischen 1528 und 1718, als die Burg der Familie von Pflugk gehörte. Ein vermutlicher Vorgängerbau wurde im Stil des 17. Jahrhunderts umgebaut. Einen weiteren Umbau veranlassten von 1718 bis 1721 die Gebrüder von Werder: In Höhe des Burghofes errichtete man einen großen Festsaal mit Fußböden und Kaminen aus Marmor. Dieser Bau wurde von den Reichsgrafen von Flemming zwischen 1721 und 1833 vollendet. Nach 1833 blieb der Nordflügel ohne Nutzung, weil die Besitzer das neue Herrenhaus bewohnten.

Als Folge der Bodenreform wurden Dach- und Erdgeschoss des Nordflügels abgerissen. Die anschließend verfüllten Kreuzgewölbe des Kellergeschosses stürzten nach 1980 infolge jahrelanger Verwitterung ein. Seither ist der Nordflügel eine Ruine.
Ein “Europäisches Zentrum für Salonkultur“
Im wiederaufgebauten Nordflügel der Burg Posterstein soll ein “Europäisches Zentrum für Salonkultur” entstehen, – ein 160 Quadratmeter großer Begegnungsort, der die Eckpfeiler Erleben – Begegnen – Bilden in sich vereint. Hier soll die Idee der historischen Salons aufgegriffen und in einem modernen Konzept zum Denkort für die Zukunft fortgeführt werden.
Warum Salonkultur?
Ein Schwerpunkt der ständigen Ausstellung im Museum Burg Posterstein behandelt die europäische Salongeschichte. Ausgehend vom Salon der Herzogin von Kurland im benachbarten Löbichau tauchen wir ein in die Zeit zwischen Französischer Revolution und Wiener Kongress.

Durch die jahrelange Forschungs- un Vermittlungsarbeit des Museums widmen sich Bürgerinnen und Bürger der Region sich dem Thema des Salons in ganz eigener Weise. Bereits die Ausstellung „#SalonEuropa vor Ort und digital: Vernetzung damals und heute – Europa bedeutet für mich…?“, die 2018 analog und digital ein großer Erfolg wurde, zeigte das Potential des Salons in unserer Zeit. In dem von der Bundeskulturstiftung innerhalb des Programmes TRAFO geförderten „Fliegenden Salon“ erhalten die Bürger der Region die Möglichkeit, den Salon ganz eigenständig aufzufassen.
Zum Thema Salongeschichte hat das Museum bereits mehrere Bücher veröffentlicht. Große Teile seiner Forschung macht das Museum auch hier auf der Website und im Blog online zugänglich. Darüber kommen im Podcast „LeseZEIT auf Burg Posterstein“ historische Persönlichkeiten wie die Herzogin oder ihre Gäste im Originaltext zu Wort.
Der neue Nordflügel der Burg Posterstein
Das Museum konzipiert deshalb im bislang noch ruinösen und zum Wiederaufbau stehenden Nordflügel der Burg einen neuen Begegnungsort, der den Salon lebendig werden lässt und sich dabei stetig verändern soll. Der entstehende Multifunktionsraum soll „Zentrum für europäische Salonkultur“ und Veranstaltungsraum in einem sein.

160 Quadratmeter Fläche sollen so für Ausstellung, Bildung und Begegnung zur Verfügung gestellt werden. Es wird eine neue Multifunktionsfläche geschaffen, die sich sowohl für analoge und digitale Ausstellungen, als auch für die direkte Ansprache der Besucher eignet. Dort wird die Vertiefung des im Museumsrundgang gewonnenen Wissens im interaktiven Austausch möglich sein.

Mögliche Formate sind das Gespräch, das Spiel, aber auch Elemente der Virtual Reality. Einen Schritt in diese Richtung hat das Museum bereits genommen, indem es mit der Universität Erfurt und der Fachhochschule Erfurt an einem Modellprojekt für virtuelle Museumsvermittlung arbeitet. Dabei soll der Salon des 19. Jahrhunderts mittels VR-Brille erlebbar werden.
Das Museum Burg Posterstein ist in Fachkreisen bereits jetzt für seine innovativen digitalen Bildungs- und Vermittlungsansätze bekannt und beispielsweise Gewinner des #DigAMusAward 2021 in der Kategorie „Social Media“ mit der Mitmach-Aktion #GartenEinsichten. Dieser Weg soll mit der Umsetzung des “Europäischen Zentrums für Salonkultur” weiter beschritten werden, wozu passgenaue Ansprachen für unterschiedliche Zielgruppen Verwendung finden.
Das Projekt “Gemeinsam nicht einsam”

Der Wiederaufbau des Nordflügels der Burg ist Teil des Gesamtkonzepts “Gemeinsam nicht einsam – Neues Leben auf dem Lande”, das seit 2015 den Postersteiner Burgberg u.a. mit der Restaurierung und Neunutzung des historischen Herrenhauses mit neuem Leben füllt.

Der Förderverein Burgberg Posterstein restauriert gemeinsam mit der Gemeinde das historische Herrenhaus und verwirklicht das nachhaltige Wohnprojekt “Gemeinsam nicht einsam – Neues Leben auf dem Lande” für den gesamten Burgberg. Im Herrenhaus gibt es eine Ferienwohnung, die über die Gemeinde buchbar ist. Im Sportraum des Herrenhauses stehen Laufband, Crosstrainer, Rudergerät, Kraftstation und einiges bereit.
Hier finden Sie alle Infos zum Projekt “Gemeinsam nicht einsam”
Spenden für den Nordflügel – Helfen Sie mit beim Wiederaufbau
Für den Wiederaufbau des Nordflügels der Burg Posterstein benötigt der Museumsverein weitere Spendengelder. Seien Sie dabei, bringen Sie sich ein in den Wiederaufbau des Nordflügels! Sie können sicher sein, dass Ihr Engagement an prominenter Stelle gewürdigt wird und selbstverständlich erhalten Sie eine Spendenquittung.
Spendenkonto: Museumsverein Burg Posterstein e.V.
Sparkasse Altenburger Land
DE41 8305 0200 1200 1646 32 | HELADEF1ALT
Kennwort „Nordflügel“

Helfen Sie per SMS:
Mit einer SMS mit dem Text „GIB5 BurgPosterstein“ an die Kurzwahl 81190 unterstützen Sie uns mit 5,00 Euro. Die Kosten für die SMS betragen 5,17 Euro zzgl. Ihrer normalen SMS-Kosten.
Ihr persönlicher Posterstein
Für eine Spende ab 5 Euro erhalten Sie im Museum Burg Posterstein Ihren persönlichen „Posterstein“ mit einem Stein aus der Ruine des Nordflügels.

Eckdaten zum Projekt
Bauherr: Landkreis Altenburger Land
Bauplanung: Architekt Jan Godts
Inhaltliche Konzeption: Museum Burg Posterstein
Die Maßnahme wird gefördert durch das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft im Rahmen des Programms zur Dorferneuerung.

Bautagebuch Nordflügel der Burg Posterstein

18. April 2023: Informationsveranstaltung für die Einwohner
Der aktuelle Stand des Wiederaufbaus des Nordflügels wurde auf der Postersteiner Einwohnerversammlung präsentiert. Gekommen sind rund hundert Postersteiner und Stolzenberger sowie Gastgeber Bürgermeister Stefan Jakubek, Landrat Uwe Melzer, Architekt Jan Godts und Museumsdirektor Klaus Hofmann. Vorgestellt wurden die Baugeschichte der Burg im Lauf der Jahrhunderte sowie das Konzept für den Wiederaufbau des in den 1950er Jahren abgerissenen Flügels der Burg.

Februar 2023: Herstellung der Baufreiheit
Der Baustart des Nordflügels soll im Laufe des Jahres 2023 erfolgen. Die Planungen dafür sind gut vorangekommen. Um starten zu können, werden vorbereitende Maßnahmen zur Herstellung der Baufreiheit und Untersuchungen der noch vorhandenen Grundmauern durchgeführt. Der Bewuchs auf den zum Teil sehr steilen Hängen um die Ruine herum muss bis Ende Februar beseitigt werden. Die Baum-Entnahmen aus dem Park wurden auf ein Minimum reduziert in enger Absprache mit dem Forstamt Weida, dem Fachdienst Natur- und Umweltschutz des Landratsamtes und der Gemeinde Posterstein. Das Landratsamt setzt bis Ende 2024 Ersatzpflanzungen um.
Das Landratsamt teilte in seiner Pressemeldung mit: “Zur Sicherung der öffentlichen Flächen während der Baumfällungen werden die Wege vom Markt zum Burgberg sowie um die Burg herum gesperrt. Es wird darum gebeten, die Absperrungen zu beachten, da in diesen Bereichen Lebensgefahr besteht. Der Landkreis und das beauftragte Unternehmen sind bemüht, die Sperrzeit auf ein Minimum zu reduzieren; zu rechnen ist mit etwa vier Wochen.”

August und September 2022: Bietergespräche und Vergabe
Es erfolgte die Auswahl der Planungsleistungen für Architekt, Tragwerksplanung, Heizung-Sanitär, Elektro und Aufzug statt.
Architekt und Tragwerksplaner wurden am 31. August 2022 vom Kreistag beauftragt.
Als nächste Schritte sind die Beräumung der Ruine, Mauerwerks- und Baugrunduntersuchungen geplant.
23. August 2021: Staatssekretärin Susanna Karawanskij überreicht den Zuwendungsbescheid
Der Landkreis Altenburger Land bekommt den Wiederaufbau des Nordflügels der Burg Posterstein zu 75 Prozent vom Freistaat Thüringen gefördert. Staatssekretärin Susanna Karawanskij vom Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft übergab am 23. August 2021 offiziell den Zuwendungsbescheid über drei Millionen Euro an Landrat Uwe Melzer.

Januar 2021: Konzept und Planung beim Fördermittelgeber eingereicht

Das bereits vor längerer Zeit durch den Museumsverein Burg Posterstein erarbeitete Konzept und die dazu gehörige Planung sind beim Fördermittelgeber eingereicht worden. Wir sind zuversichtlich, dass die Realisierung in den nächsten drei Jahren erfolgen kann.
September 2020: Grünes Licht für den Wiederaufbau
Der Landkreises Altenburger Land ist Eigentümer der Burg Posterstein. Am 30. September 2020 bekannte sich der Kreistag des Landkreises in einem Grundsatzbeschluss mit großer Mehrheit zum Wiederaufbau des historischen Nordflügels.