Ein Ausschnitt der Krone der 1000-jährigen Eiche von Nöbdenitz und der Text "Faszinierende Baumdenkmale"

Faszinierende Baumdenkmale

Die Online-Ausstellung Faszinierende Baumdenkmale begleitete die Sonderschau „Der Mann unter der 1000-jährigen Eiche – Über den Umgang mit faszinierenden Baumdenkmalen“ (28. Januar bis 25. August 2024 im Museum Burg Posterstein) und macht sie auch über die Ausstellungsdauer hinaus zugänglich. Eine Bildergalerie erzählt die Geschichten von 39 beeindruckender Eichen aus ganz Europa.

Die Nöbdenitzer Eiche ist einzigartig. Nicht nur, weil sie hunderte von Jahren alt ist. Nicht nur, weil sie mit zwölf Metern Umfang eine der dicksten Eichen in Deutschland ist. Und nicht nur, weil sie ein Naturdenkmal ist.

Sondern auch, weil sie die einzige uns bekannte Eiche mit einer Grabstätte in ihrem Inneren ist. Das macht die Nöbdenitzer Eiche auch zum Kulturdenkmal.

Eiche Nöbdenitz mit Stützen von vorn fotografiert - Foto: Frank Leo
Die 1000-jährige Eiche Nöbdenitz (Foto. Frank Leo)

Der Sachsen-Gotha-Altenburgische Minister Hans Wilhelm von Thümmel kaufte den hohlen, bereits von einem Blitzschlag beschädigten Baum und plante schon zu Lebzeiten sein Begräbnis darin. Mit herzoglicher Genehmigung wurde zwischen den Wurzeln eine Gruft ausgemauert. Begleitet von Musik, Thümmels Familie, Freunden und den Einwohnern der Gemeinde Nöbdenitz wurde der Leichnam Thümmels am 3. März 1824 in einer Prozession von der großen Dorflinde aus in die gemauerte Gruft unter der 1000-jährigen Eiche gebracht. Ein paar Worte wurden gesprochen und sogar Arien gesungen. Thümmel hatte den Traum, im Tod in den Blättern der Eiche weiterzuleben und den Nachgeboren „zuzuflüstern“.

Thümmels außergewöhnliche Grabstätte, ganz im Geist der Aufklärungszeit, haben wir zum Anlass für unsere Ausstellung genommen.


Hans Wilhelm von Thümmel (1744-1824) arbeitete 57 Jahre im Staatsdienst der Ernestinischen Herzöge von Sachsen-Gotha und Altenburg. In der bewegten Zeit zwischen Französischer Revolution, Herrschaft Napoleons und Wiener Kongress stieg er vom Pagen zum Minister auf. Als Gesandter verbrachte er über ein Jahr im Paris Napoleons. Für das Herzogtum leistete Thümmel Großes, darunter die Vermessung und Kartierung des Altenburger Landesteils und den Bau des ersten Altenburger Krankenhauses, damals ein europäischer Musterbau.

Nahaufnahme des Buchcovers der Thümmel-Biografie des Museums mit ovalem Ausschnitt des Portraits des Ministers
Das Buch “Im Dienste der Ernestiner – Hans Wilhelm von Thümmels Aufstieg vom Pagen zum Minister” wurde 2024 neu aufgelegt.

Inspiriert von seiner Liebe zu aufklärerisch geprägten Landschaftsgärten und Architektur verhalf er den neuen Gärten hierzulande zum Durchbruch.

Zum Altersruhesitz wählte sich Thümmel das Rittergut Nöbdenitz, von wo aus es kein weiter Weg zum Schloss Löbichau und dem dortigen Salon der Herzogin von Kurland war, zu deren Gästen er zählte. Als außergewöhnliche Grabstätte bestimmte der Minister die 1000-jährige Eiche in Nöbdenitz.

Zur Ausstellung erscheint eine aktualisierte Neuauflage der Thümmel-Biografie von 2016. Das Buch ist die bisher einzige Biografie Hans Wilhelm von Thümmels. Es kann im Museum Burg Posterstein gekauft oder bestellt werden.


Wir möchten in der Ausstellung auch über das Altenburger Land hinausschauen auf Uralteichen, die der Nöbdenitzer Eiche ebenbürtig sind.

Um Fotos dieser faszinierenden Baum-Denkmale zu bekommen, kontaktierten wir Städte und Gemeinden, Behörden, Tourismus-Büros, Museen, Vereine und Gesellschaften, Fotografen, Dendrologen, Künstler, Blogger und Instagramer. Dabei knüpften wir spannende neue Kontakte und erhielten engagierte Unterstützung. Unsere Auswahl bemerkenswerter Bäume spiegelt auch ein Stück weit diese Kooperationsbereitschaft und Aufgeschlossenheit unserer Ausstellung gegenüber wider.

Zu sehen sind Eichen aus Deutschland, Frankreich, England, Polen, Tschechien, Dänemark und Schweden. Alle erzählen wunderbare Geschichten über das Zusammenleben von Menschen und Baum. Darunter sind Gerichtsbäume, religiös verehrte Eichen und vom Menschen beinahe unberührte Bäume. Sie tragen Namen wie “Königseiche”, “Kriegereiche”, “Friedenseiche”, “Schwedeneiche”, “Prinzeneiche”. Um viele von ihnen ranken sich Legenden.

1000-jährige Eiche von Nöbdenitz

Die 1000-jährige Eiche von Nöbdenitz ist nicht nur ein beeindruckendes Naturdenkmal. Sie ist der einzige bekannte Baum Deutschlands, unter dem sich eine gemauerte Gruft befindet.

Die Stieleiche steht an der Dorfstraße, direkt neben Pfarrhof und Kirche. Seit mehr als hundert Jahren heißt sie im Volksmund „Die Tausendjährige“. Schätzungen über ihr Alter reichen von 600 bis 1200 Jahren. Die Eiche ist zwölf bis vierzehn Meter hoch und besitzt einen Umfang von über zwölf Metern. Damit zählt sie zu den mächtigsten Eichen Deutschlands.

Wegen des Befalls durch einen Pilz ist ihr Stamm vollkommen hohl. Schon bei einem Gewittersturm 1819 verlor sie ihre Hauptkrone. Seither bilden zwei untere Äste eine Nebenkrone. In den vergangenen Jahrzehnten hat der Baum im Inneren einen Adventivstamm, einen Jungstamm, gebildet. Zu Lebzeiten ließ Hans Wilhelm von Thümmel erste Eisenringe anbringen, um den Baum möglichst lange Zeit zu bewahren. Seither sind weitere Stützsysteme hinzugekommen.

Das neueste Gutachten, das anlässlich des Thümmel-Jahres in Auftrag gegeben wurde, bescheinigt der Eiche, sie befände sich am „Übergang von der Baumveteranen-Phase in die Zerfalls-Phase bei alterstypischer Vitalität“.

Foto: Frank Leo | www.fokus-natur.de

Alberteiche in Dresden Kauscha

Auf dem Dorfplatz von Kauscha, einem südlichen Ortsteil von Dresden, wurde 1898 anlässlich des 70. Geburtstags und des 25. Regierungsjubiläums des sächsischen Königs Albert (1828–1902) eine Stieleiche gepflanzt. Ein davor platzierter Granitstein erinnert bis heute daran.
Seit 1958 steht der Baum aus kulturhistorischen Gründen und wegen seiner ortsbildprägenden Wirkung unter Naturschutz. Der Schutzraum umfasst 20 Meter im Umkreis der 25 Meter hohen Eiche. Trotz zwischenzeitlicher Störungen auf Grund einer unmittelbar anliegenden, lecken Gasleitung entwickelt sich der Baum prächtig.
Der Blogger Dirk Wagner besuchte und fotografierte die Alberteiche extra für unsere Ausstellung. Auf seinem Blog berichtet er in Text und Bild von seinen Ausflügen zu besonderen Orten.


Foto: Dirk Wagner (@derbaum)| dirwabaum.de

Alteichenpfad am Hubertusstock

Der kurze, aber imposante Alteichenpfad in direkter Nachbarschaft zum Jagdschloss Hubertusstock in Brandenburg führt entlang jahrhundertealter Hutewald-Eichen. Die ältesten von ihnen sollen 800 bis 900 Jahre alt sein. Die Hutewälder dienten den Bauern für die Haltung und Versorgung von Nutztieren, wie Schweinen, Kühen und Schafen. Der Wald wurde während der Zeit des Königreiches Preußen in Hutungsbezirke eingeteilt und an die Bauern verpachtet.
Informationstafeln vermitteln Wissen über die Baumältesten der Schorfheide, über das Methusalem-Projekt und zur heutigen Waldbewirtschaftung. Rastplätze laden zum Verweilen und Innehalten ein. Der knapp zwei Kilometer lange Alteichenpfad ist mit einem eigenen Symbol ausgeschildert. Er ist Teil eines kleinen Wanderwegnetzes rund um das Areal des Jagdschlosses Hubertusstock. Auf dem vier Kilometer langen Rundwanderweg Hubertusstock treffen Besucher auf weitere mächtige Schorfheide-Eichen.
Pfad, Informationstafeln und Rastplätze sind ein Projekt des Landesbetriebes Forst Brandenburg. Engagierte Revierförster kümmern sich in Zusammenarbeit mit dem kommunal finanzierten Wegewart des Landkreises Barnim um die Beschilderung und Pflege der Wanderwege.

Foto: Antje-Queissner | Gemeinde Schorfheide, www.schorfheide.de

Big Belly Oak

Die Forstwissenschaftlerin und Waldökologin Daniela Antoni arbeitet nicht nur als Sachverständige für Baumkontrolle, sie ist im Internet auch als „Treefluencerin“ unterwegs und gibt den Podcast „Unser Stadtbaum“ heraus. Für die Ausstellung stellt sie uns die britische „Big Belly Oak“ vor:
„Die Big Belly Oak in Savernake Forest bei Marlborough ist eine beeindruckende Eiche, die auf ein Alter von über 1000 Jahren geschätzt wird. Ihr Stammumfang beträgt etwa 10 Meter. Bei meiner Rundreise durch England kam ich im November bei ihr vorbei. Sie steht direkt am Straßenrand einer vielbefahrenen Straße und doch konnte ihr der Verkehr nichts anhaben. Die Big Belly Oak wurde im Laufe ihrer geschätzten 1000 Jahre Zeugin zahlreicher historischer Ereignisse. Die markante Form und das historische Erbe machen sie zu einem herausragenden Baumdenkmal, das einem den Atem raubt.“
Die Big Belly Oak ist eine Traubeneiche (Quercus petraea) mit 11,18 Metern Umfang und 40 Kubikmeter Volumen. Innen ist sie hohl. Sie zählt zu den fünfzig „Great British Trees“, einer Sammlung bedeutender Bäume im Vereinigten Königreich.

Foto: Daniela Antoni, Sachverständige für Stadtbäume | www.Baumkontrolle-im-netz.de, www.Habitatbaum.com

Bowthorpe Oak

In der malerischen Landschaft von Süd-Lincolnshire steht einer der größten Bäume Großbritanniens, die Bowthorpe-Eiche, in der gleichnamigen Park-Farm. Die majestätische Eiche, die auf einer Wiese hinter dem Farmhaus aus dem 17. Jahrhundert steht, lässt Experten ins Grübeln kommen und Liebhaber in Ehrfurcht vor ihrer Größe und natürlichen Schönheit erstarren. Die Bowthorpe-Eiche weist mit 13,30 Metern den größten Umfang einer Stieleiche in Großbritannien auf. Der hohle Baum bietet Lebensraum für viele Tiere.
Bereits 1768 ließ man den Park mit Bänken ausstatten und richtete einen Picknickplatz an der Eiche ein. Vor einhundert Jahren wurde eine erste Kette zur Sicherung des Baumes angebracht. Dem folgten inzwischen noch zwei weitere Halterungen.
2002 wurde Bowthorpe Oak anlässlich des Goldenen Thronjubiläums der Königin Elisabeth II. in die Liste der Great British Trees aufgenommen.
Die Farm wird bis heute touristisch genutzt. Unter der Eiche finden Veranstaltungen bis hin zu Hochzeiten statt.

Foto: Dan Crowley | @thetreespotter auf Instagram

Chêne d'Allouville

Die berühmteste und wohl auch älteste Eiche Frankreichs steht in Allouville-Bellefosse in der Normandie in der Nähe der Seinemündung. Sie soll tausend Jahre alt sein. Ende des 17. Jahrhunderts kamen der Jesuitenpater des Ortes Jean-Antoine de Cerceau und sein Abt auf die Idee, in den unteren Teil des damals schon hohlen Baumes eine Kapelle einbauen zu lassen. Im oberen Teil richteten sie für sich eine Klausurzelle ein, wofür eine Treppe nach oben notwendig wurde. So entstand aus dem Friedhofsbaum das exzentrischste Kirchenmonument Frankreichs. Inzwischen ist die 15 Meter dicke und 18 Meter hohe Stieleiche mit Schindeln verkleidet, hat eine phallusartige Kirchturmspitze und wird von allerhand Eisenstreben gestützt.

Foto: Christiane Ruoss-Blaack | Mitglied im Museumsverein Burg Posterstein und bei der Pariser Gesellschaft Les Amis de Talleyrand

Chêne d'Allouville

Seit 1932 ist die Eiche von Alouville-Bellefosse in Frankreich ein „monument historique“, ein Kulturdenkmal. 1988 hätten die Behörden fast geschafft, was den Kirchenstürmern während der Revolution nach 1789 nicht gelang: Die in Schieflage geratene Eiche störte den Straßenraum und ein Gutachter empfahl das Fällen. Das rief großen Widerstand hervor und die Bewohner des Dorfes pflegen den Baum nun bewusster. Der Ort ist voller blumengeschmückter Fachwerkhäuser und wurde so zu einer bedeutenden Touristenattraktion, die sich jährlich über 30.000 Pilger und Touristen anschauen.

Foto: Ben Collier | normandy-tourism.org

Dąb Chrobry bei Piotrowice

Unweit des Niederschlesischen Ortes Piotrowice steht die etwa 800 Jahre alte Stieleiche Chrobry, benannt „die Tapfere“ oder „Mutige“ nach dem polnischen König Bolesław Chrobry.
Schon vor dem Zweiten Weltkrieg wurde sie von den deutschen Behörden als Naturdenkmal geschützt. Der Legenden nach, traf sich an diesem Baum der polnische König mit dem deutschen König Otto III.
Während einer Pilgerfahrt von Förstern zum Vatikan am 28. April 2004, weihte Papst Johannes Paul II. Eicheln der „Chrobry“. Aus ihnen wurden 500 Setzlinge gezogen, die man zum Gedenken an den polnischen Papst im ganzen Land auspflanzte.
2014 fiel die damals 28 Meter hohe Eiche einer Brandstiftung zum Opfer. Die Bewohner der Gegend eilten der Chrobry mit mehreren tausend Litern Wasser zu Hilfe, um sie trotz Trockenheit wieder zum Leben zu erwecken. Dennoch wurde der Torso 2020 für tot erklärt. Doch 2021 trieb „die Tapfere“ wieder Blätter und warf sie nicht ab.
Auf Instagram fanden wir Łukasz Motulewicz, der bemerkenswerte Reiseziele für Naturliebhaber in ganz Polen fotografiert und auf einer Karte verzeichnet.

Foto: Łukasz Motulewicz | @tarczyn_trip auf Instagram

Dąb Chrobry bei Rzecz

Wer das Zentrum des Dorfes Rzecz in der Gemeinde Rogowo in Polen betritt, kann diese Eiche unmöglich übersehen. Sie thront majestätisch über der Gegend. Wenn man sich nähert, wird ein riesiges, festgenageltes Blech sichtbar, das wie ein Spiegel glänzt und wohl einfach nur ein großes Loch im Baum verbirgt.
Man sagt, die Eiche „Chrobry“, die „Tapfere“, auch „Eiche des venezianischen Teufels“ genannt, soll etwa 850 Jahre alt sein. Die Stieleiche hat eine Höhe von 24,5 Metern und einem Umfang von rund 780 cm. Legenden besagen, dass jedes Jahr im Juni während der Kupala-Nacht Volksrituale unter der Eiche stattfanden oder dass sich Mikołaj Nałęcz, bekannt als der venezianische Teufel, für seine bösen Taten in diesen Baum verwandelt haben soll.
Seit 1991 steht der Baum unter Naturschutz.
Mit Informationen und Fotos unterstützte die Ausstellung der Vorsitzende der Historischen Stiftung Gniezno, Karol Soberski.

Foto: Karol Soberski | Pojezierze24.pl

Dicke Marie

Ein Naturdenkmal besonderer Art ist die unter Naturschutz stehende „Dicke Marie” im Berliner Forst um das Schloss Tegel. Schon lange pilgern die Berliner zu diesem Baum, den wohl bereits die bekanntesten Bewohner des Schlosses Tegel, die Brüder Wilhelm und Alexander von Humboldt, in ihrer Kindheit gesehen haben. Die beiden sollen dem Baum auch den Namen verliehen haben – den ihrer Köchin, einer nicht ganz schlanken Marie.
Folgt man früheren Beschreibungen, lässt sich das Alter der Stieleiche, die im Unterschied zu vielen anderen alten Eichen Teil eines Forstgebietes ist, auf etwa 600 Jahre eingrenzen.
Der Baum wird im Verzeichnis der Nationalerbe-Bäume geführt. Mit der Aktion „Nationalerbe-Baum“ will die Deutsche Dendrologische Gesellschaft e.V. die Öffentlichkeit auf Bäume im Bundesgebiet aufmerksam machen, die besonders alt sind. Die dafür in Frage kommenden Baumarten sollten über 400 Jahre alt werden können und bereits einen Stammumfang von 400 Zentimeter erreicht haben.

Foto: Andreas Gomolka | www.nationalerbe-baeume.de

Eiche bei Frankenberg

Diese Stieleiche steht in Frankenberg im Landkreis Mittelsachsen frei auf der sogenannten Bauwiese in unmittelbarer Nähe der B 169. Sie hat eine Höhe von 29 Metern und einen Umfang von 6,67 Metern. Ihre Krone misst im Durchschnitt 26 Meter. Ein Schild aus dem Jahr 2010 verweist auf das mutmaßliche Alter von 240 bis 270 Jahren. Zudem sei sie die dickste Eiche des Landkreises. Auf dem nicht besonders langen Stamm befindet sich eine große, kugelrunde Krone, was selten zu sehen ist. Die Äste reichen bis zum Boden und bilden eine dichte Krone, in der nur wenige Äste fehlen. Der Stamm ist ohne sichtbare Beeinträchtigung. Zum Schutz der Eiche wurde 2015 um sie herum ein Damm aus Zweigen errichtet.
Uwe Dathe ist Mitglied der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft. Mit der Frankenberger Eiche verbindet ihn eine tiefe Freundschaft. Auf Instagram veröffentlicht er seine beeindruckenden Baumporträts unter dem Namen „Sachsens Baumfotograf“.

Foto: Uwe Dathe | @sachsens_baum_fotograf auf Instagram

Eiche der Jungfrau Maria in Viroflay

Christiane Ruoss-Blaack, Mitglied im Museumsverein Burg Posterstein und bei der Pariser Gesellschaft „Les Amis de Talleyrand“, fuhr für diese Ausstellung zur Eiche der Jungfrau Maria in Viroflay. Den Text der dortigen Informationstafel übersetzte sie folgendermaßen: Die Eiche der Jungfrau Maria ist ein außergewöhnlicher, mehrere hundert Jahre alter Baum, der schon seit dem 17. Jahrhundert eine religiöse Rolle spielt. Diese Bedeutung wurde noch verstärkt durch die Cholera-Epidemien im 19. Jahrhundert. Insbesondere die von 1859 war sehr tragisch, weil sie hauptsächlich Kinder betraf. Der Priester der Kirche Saint Eustache in Viroflay versprach der Heiligen Jungfrau, ab diesem Jahr immer am Maria Himmelfahrtstag eine Prozession zur Eiche zu organisieren. Die Epidemie soll sogleich geendet haben. Seitdem pilgern die Einwohner jedes Jahr zu dieser Eiche. 1881 wurde eine Marmorstatue der Jungfrau am Baumstamm angebracht. Weil sie bereits einen Monat später beschädigt wurde, ersetzte man sie durch eine gusseiserne, von Papst Leon XIII. geweihte Statur. 2008 wurde der Baum vom Office national des forêts, der französischen Forstbehörde, als besonderer Baum eingestuft, sowohl wegen seiner beeindruckenden Größe als auch als Kulturdenkmal.

Foto: Christiane Ruoss-Blaack | Mitglied im Museumsverein Burg Posterstein und bei der Pariser Gesellschaft Les Amis de Talleyrand

Femeiche in Erle

Die Femeiche in Erle in Nordrhein-Westfalen zählt mit 800 bis 1000 Jahren zu den ältesten und mit einem Stammumfang von 12,45 Metern auch zu den dicksten Stieleichen Deutschlands. Schon Ende des 19. Jahrhunderts versah man sie zu ihrem Schutz mit drei Stützbalken. Inzwischen sind es zehn Stützen und eine Umzäunung.
Urkundlich belegt ist ihr Status als ältester Gerichtsbaum in Mitteleuropa. Vom 14. bis zum 16. Jahrhundert wurden nachweislich unter der Eiche sogenannte Femegerichte abgehalten, daher ihr Name. Das Femegericht wird seit 1992 vom Heimatverein Erle zu besonderen Anlässen nachgespielt. Seit 1750 ist das Schicksal der Eiche immer wieder Thema in der Pfarrchronik des Ortes.
Nach ihrer Ernennung zum ersten Nationalerbe-Baum von Nordrhein-Westfalen im Oktober 2021 kümmern sich die Kirche als Eigentümer, die Gemeinde und der Landkreis gemeinsam um notwendige Pflege-, Sicherungs- und Schutzmaßnahmen und deren Finanzierung.

Foto: Gemeinde Raesfeld | www.raesfeld.de

Hohne-Eiche

Die etwa 400 Jahre alte Hohne-Eiche steht in dem kleinen Ort Drei Annen Hohne im Nationalpark Harz in der Nähe von Wernigerode.
Die Traubeneiche (Quercus petraea) entwickelte sich bereits vor dem Ersten Weltkrieg zu einem beliebten Ausflugsziel. Man hatte auf ihr eine Kanzel errichtet, die Besucher über eine Leiter sogar besteigen konnten. Die Kanzel gibt es heute nicht mehr. Auch musste die Eiche bereits einen schweren Brand überstehen, als 1945 ein unter ihr abgestellter Wehrmachtspanzerwagen zerstört wurde. Heute kann man unter der 15 Meter breiten Krone der 13 Meter hohen Hohne Eiche wieder rasten. Schon 2014 pflanzten Nationalpark-Ranger eine Nachwuchs-Traubeneiche ganz in der Nähe des Altbaumes.
Foto und Information steuerte der Fotograf Matthias Schüler bei, der im Harz zu Hause und dem Museum Burg Posterstein seit Jahren über Social Media treu verbunden ist.

Foto: Matthias Schüler | gmsfotos.jimdo.com

Ivenacker Eichen

Im Herzen der Mecklenburgischen Seenplatte, zwischen dem Dorf Ivenack und der Kleinstadt Stavenhagen, stehen fünf uralte und riesige Eichen. Sie wachsen im Ivenacker Tiergarten, einem Waldgebiet, welches als erstes in Deutschland den Schutzstatus als Nationales Naturmonument erhielt – eine einzigartige Naturerscheinung von bundesweiter Bedeutung. Die Bäume wurden durch die jahrhundertelange Nutzung als Waldweide (Hutung) geprägt: vor über tausend Jahren trieben bereits die Slawen, später die Zugehörigen des Zisterzienserinnenklosters in Ivenack und die Adeligen des Guts Ivenack ihre Haustiere zum Weiden in den umliegenden Wald. Der so entstandene Hutewald ist licht, parkartig und voller knorriger alter Bäume mit ausladenden Kronen. Er konnte über Jahrhunderte erhalten werden. Damwild, Turopolje-Schweine und Konik-Pferde sorgen durch das Weiden dafür, dass dieses historische Waldbild weiterhin erlebbar bleibt. Das Gebiet ist Lebensraum für viele, teilweise seltene, Tier- und Pflanzenarten. Als Natur- und Kulturraum ist der Wald in Ivenack ein Zeitarchiv für die generationenübergreifende Auseinandersetzung des Menschen mit seiner natürlichen Umwelt.

Foto: H. Lembcke, Ivenack

Ivenacker Eichen

Das Waldgebiet der Ivenacker Eichen ist geprägt von sehr starken Buchen und Eichen. Fünf Stieleichen stechen aufgrund ihres Alters und ihrer Größe besonders hervor. Sie werden oft als „tausendjährige Eichen“ bezeichnet. Das genaue Alter der fünf stärksten Eichen, mit Umfängen von acht bis über elf Metern, kann nicht genau ermittelt werden. Denn diese Eichen sind hohl. Die Stärkste von ihnen gilt mit einer Höhe von 32 Metern und einem Holzvolumen von 140 Festmetern als die größte und mächtigste noch lebende Eiche Europas, das größte Lebewesen Deutschlands und die größte lebende Stieleiche der Welt. Verschiedene Angebote wie der Baumkronenpfad ermöglichen Gästen, die mächtigen Eichen und den Hutewald von der Wurzel bis in die Kronen zu entdecken. Für die vorbildliche Bewahrung, Entwicklung, Pflege und Vermittlung der Ivenacker Eichen erhielt das Forstamt Stavenhagen (Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern) die Auszeichnung als Waldgebiet des Jahres 2020/21.

Foto: Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern | www.wald-mv.de

Königseiche in Volkenroda

Eine der größten Eichen des Freistaates steht im Thüringischen Volkenroda am „Pfingstrasen“, nur wenige hundert Meter vom Kloster entfernt. Bis 1871 wuchs neben ihr eine weitere Uralteiche, die Teufelseiche, die einem Blitzschlag zum Opfer fiel.
Die Königseiche keimte vermutlich zur Blütezeit des früheren Zisterzienserklosters. Obwohl sie die „Tausendjährige“ genannt wird, nehmen neuere Schätzungen ein Alter von 600 Jahren an. „Königseiche“ heißt sie, weil man früher annahm, ihr Ursprung liege bereits im 12. Jahrhundert. Der imposante Baum hat einen Kronendurchmesser von etwa 20 Metern, einen Umfang von rund zehn Metern und eine Höhe von 21 Metern.
Das Kloster Volkenroda wurde nach 1990 durch bürgerliches Engagement umfassend saniert und wird wieder geistig genutzt. Jährlich halten die Volkenrodaer zu kirchlichen Festen Gottesdienste an der Eiche ab.
Seit 2005 gilt die Königseiche als Naturdenkmal. Bereits 1901 erhielt sie Ketten als Stütze. Es folgten weitere Sanierungsmaßnahmen, insbesondere nach 1991. Ein markantes Astloch ist mit einem Gitter verschlossen.

Foto: Stiftung Kloster Volkenroda | www.kloster-volkenroda.de

Körnereiche in Karlsbad

Einst standen neun sehr alte Eichen im Schlosspark Dalovice, einem Stadtteil von Karlsbad. Der Habsburger Kaiser soll sie im Dreißigjährigen Krieg extra per Dekret geschützt haben. Dennoch hat nur eine der mächtigen Stieleichen überlebt. Sie wurde im Zuge des weit verbreiteten Andenkens an die Befreiungskriege dem Dichter Theodor Körner (1791–1813) geweiht und 1863 Dank der Spendenbereitschaft der Karlsbader Bürger mit einem Obelisken versehen. Genau wie Goethe, kann Körner, der als Patensohn der Herzogin von Kurland mehrmals in Löbichau weilte, die Eiche tatsächlich gesehen haben. Denn zur Genesung weilte er bei seiner Tante 1811 und 1813 in Karlsbad und schrieb hier sein „Lied der Eichen“.
Die etwa 700 bis 900 Jahre alte und zwanzig Meter hohe Eiche zählt zu den ältesten Eichen Tschechiens. Mehrmals überstand sie Brandanschläge in der Zeit als Dalovice nach 1945 als sowjetisches Militärlager diente. Noch heute gilt die Körnereiche als eine Sehenswürdigkeit im populären Tourismusort Karlsbad. Hasan Zahirović von der Schlesische Universität in Opava stellte Fotos und Informationen für diese Ausstellung zur Verfügung.

Foto: Hasan Zahirović | Schlesische Universität in Opava, www.slu.cz

Kongeege

Die Rieseneichen im Wald bei Jægerspris in Dänemark erhielten erst Namen, als König Frederik VII. (1808–1863) und die Gräfin Danner (1815–1874) ins Schloss Jægerspris einzogen. Die größte Eiche benannte man nach dem König: Kongeege – Königseiche. Die heute als Snoege bekannte Eiche hieß früher Dannerege nach der Gräfin. Die dritte Rieseneiche heißt Storkeege. Frederik VII. interessierte sich sehr für die alten Eichen. Genau wie Grabhügel und Runensteine zeugen sie von vergangenen Zeiten.
Die Kongeege soll angeblich 1500 bis 2000 Jahre alt sein. Ihr Umfang betrug einmal vierzehn Meter. Schon 1600 soll sie hohl gewesen sein. 1973 brach der letzte Hauptast ab. Doch die Eiche grünt noch immer. Die Snoege, geschätzt auf 700 bis 800 Jahre, wiederum grünt seit 1991 nicht mehr. Auch an die Storkeege, deren letzter lebender Ast 1980 abfiel, erinnert heute nur noch ihr Stumpf.

Foto: Dorte Krogh

Kongeege

Schloss Jægerspris ist eines der ältesten Königsschlösser Dänemarks und liegt umgeben von Fjordlandschaft und historischen Wäldern auf der Insel Seeland. Bereits König Frederik VII. beauftragte Künstler damit, die drei Rieseneichen in seinem Wald zu malen. Außerdem ließ er sie mit ersten Stützen versehen, um sie zu bewahren. Der Legende nach sollen Frederik VII. und Gräfin Danner nebeneinander in der Kongeege gesessen haben, jeder auf seinem Pferd. Anderen Erzählungen nach sollen „vier Bauern zu Pferd“ und „achtzehn Mann zu Fuß“ im Bauminneren Platz gefunden haben.
Nach dem Tod Frederik VII. eröffnete die Gräfin Danner ein Museum und ein Kinderheim im Schloss. Sie verfügte, dass das Anwesen nach ihrem Tod in eine Stiftung übergehe, die das Andenken an Frederik VII., das Kinderheim und auch die historischen Eichen bewahren sollte. Das tut die „Kong Frederik den Syvendes Stiftelse“ bis heute.
Mit Informationen und Foto zur Kongeege unterstützte uns das Museum im Schloss Jægerspris.

Foto: Kongeege, Radierung von Axel von Schovelin, 1887, Statens Museum for Kunst, CC0.

Kroneiche in Röbel

Nur fünf Kilometer vom Westufer der Müritz entfernt, an der Straße nach Minzow in Mecklenburg–Vorpommern, steht eine der größten und dicksten deutschen Eichen: die Kroneiche von Röbel. Man nimmt an, der Name stamme vom slawischen Wort Kron, Kranich, ab. Schon lange zieht die etwa 600 Jahre alte und 25 Meter hohe Stieleiche Touristen an. Bereits im 19. Jahrhundert entstand neben der Eiche ein Forsthaus, das auch Gäste bewirtete. Heute führen ein Wander- und ein Radweg am Baum entlang.
Die wasserreiche Gegend mit hohem Grundwasserstand befördert das Wachstum von Eichen. Gleichzeitig werden diese häufig von Blitzen getroffen. Das widerfuhr auch der Kroneiche. Eine so entstandene Spalte im Stamm wurde mit Ziegelsteinen geschlossen.
Die Bürger von Röbel schätzen „ihren“ Baum sehr. Stolz empfingen rund 150 Gäste im Frühjahr 2023 die Deutsche Dendrologische Gesellschaft, um die Ausrufung der Kroneiche in die Liste der Nationalerbe-Bäume zu feiern. Als Teil der Feierlichkeiten huldigte die Blaskapelle Röbel/Müritz 1983 e.V. der Eiche.

Foto: Haus des Gastes Stadt Röbel/Müritz | www.amt-roebel-mueritz.de

Kvilleken

Die Kvilleken in der Nähe von Vimmerby in Småland soll als einzige Eiche Schwedens tausend Jahre alt sein. Seit den 1950er Jahren wird der hohle Stamm von Ketten gestützt. 2008 errichtete man um die Eiche herum das Kvills Naturreservat.
Den Baum fotografierte für uns Kerstin Björk, Künstlerin aus Småland. Sie schreibt: „Bäume haben etwas Berührendes und Tröstliches an sich. Und bei den vierzehn Metern Umfang einer tausendjährigen Eiche stehen einem schon mal die Tränen in den Augen und es wird einem schwindelig. Die Eiche ist wie ein eigenes Wesen. Nur ein Ast hat noch Blätter. Es ist auch berührend, dass ein Baum zu einer Touristenattraktion wird. Vielleicht sagt das etwas Nettes über die Menschen aus. Oder vielleicht ist es eine Schande, dass es einen so spektakulären Baum braucht, um Faszination zu erzeugen. Nehmen Sie sich die Zeit, die Bäume um Sie herum zu besuchen und zu würdigen. Alle Bäume sind schön.“
Kerstin Björk arbeitet hauptsächlich mit freier Stickerei. Ihre Stickereien werden oft Teil von Installationen mit natürlichen Materialien.

Foto: Kerstin Björk | @festensrester auf Instagram, kerstinbjork.heymo.se

„Lulu“ im Schlosspark von Sagan

Bereits im 17. Jahrhundert wurde um das Schloss Sagan ein französischer Garten angelegt. Doch erst unter Herzog Peter von Kurland und seinen Töchtern Wilhelmine und Dorothée entwickelte sich der Schlosspark zu einem der berühmtesten in Schlesien. Der Garteninspektor Friedrich Teichert legte für Herzogin Dorothée von Dino-Talleyrand 1845 um die alte Eiche „Lulu“ die „Dorothéen-Ruhe“ an. Bei der Gestaltung ihres Parks ließ sich Dorothée von ihrem Freund Fürst Hermann von Pückler-Muskau beraten.
Die Eiche „Lulu“ aber wird schon Dorothea, die Herzogin von Kurland, während ihrer Aufenthalte in Sagan gesehen haben und vielleicht hat sie gar in ihrem Schatten verweilt.
Inzwischen wurde die Eiche gefällt, was scheinbar nicht auffiel. Denn als wir für die Ausstellung danach suchten, war sie in jüngeren Verzeichnissen noch registriert. Das Foto, das uns die Stadtverwaltung Sagan zukommen ließ, zeigt den Ort, an dem sie stand.

Foto: Jan Mazur | Stadtverwaltung Sagan, www.urzadmiasta.zagan.pl


Majesty Oak

Dieser riesige und wahrhaft majestätische Baum ist in England als „The Majesty Oak“ bekannt und befindet sich auf Privatgrundstück im Fredville Park in Nonington in der Grafschaft Kent. Sie gilt als die größte und älteste Eiche in England und übertrifft sogar die Major Oak im Sherwood Forest. Die rund 19 Meter hohe Stieleiche soll einen Umfang von über zwölf Metern haben. Bereits im 16. Jahrhundert sollen Menschen gezielt in den Fredville Park gereist sein, um die imposante Stieleiche und weitere imposante Bäume zu besichtigen. Im Inneren ist sie hohl, von der Basis bis zur Spitze. Ein gewaltiger Hauptast brach 2009 ab und liegt seither neben der Eiche. Eine Besonderheit der Majesty Oak ist, dass sie unberührt von menschlichen Eingriffen blieb: Es wurden keine Äste abgesägt und keine Stützen angebracht.


Foto: Martin Southwood | www.martinsouthwood.com

Majesty Oak

Der Künstler Martin Southwood stellt zwei seiner Fotos für diese Ausstellung zur Verfügung. Über seine Begegnung mit der Majesty Oak schreibt er:
„Der Schritt ins Sonnenlicht zeigte die Majestät in ihrer ganzen gebrochenen Pracht. Hier herrschte Größe, aber keine Grandiosität. Wachstum und Verfall gehörten zusammen und waren nicht getrennt, wie es in unserer Kultur der Fall ist. ‚Majestät‘ ist eine psychologische Eigenschaft der ausgeglichenen Erde: eine Seinsweise, die viele anstreben, aber nur wenige jemals mit Beständigkeit zu erreichen hoffen können. Bäume wie dieser sind beispielhaft: Sie zeigen uns den Weg zu unserer eigenen Majestät.“
Martin Southwood ist ein britischer Maler und gelegentlicher Schriftsteller, der die Natur liebt.


Foto: Martin Southwood | www.martinsouthwood.com

Major Oak im Sherwood Forest

Die Major Oak steht inmitten des berühmten Sherwood Forest in Nottinghamshire in England. Ihr Name geht auf Major Hayman Rooke, einen britischen Soldaten und Antiquaren, zurück, der die Eiche 1790 beschrieb. Der Sage nach bot der Baum Unterschlupf für den berühmten Gesetzlosen Robin Hood und seine Gefolgsleute.
Die riesige Stieleiche gilt als die zweitgrößte Großbritanniens, die nur von der gigantischen Majesty Oak übertroffen wird. Die Major Oak hat einen Umfang von rund zehn Metern, ein Kronendach von 28 Metern und ist etwa 800 bis 1000 Jahre alt.


Foto: Nottinghamshire County Council | www.nottinghamshire.gov.uk

Major Oak im Sherwood Forest

2014 wurde die Major Oak im Sherwood Forest in einer öffentlichen Umfrage des Woodland Trust zu „Englands Baum des Jahres“ gewählt. Um die Eiche kümmert sich die gemeinnützige Organisation RSPB im Auftrag der Grafschaft Nottinghamshire.
In den Sammlungen der Nottingham City Museums and Galleries gibt es mehrere historische Abbildungen der Eiche, darunter dieses Gemälde aus dem Jahr 1844.
Der Sherwood Forest ist heute Nationales Schutzgebiet. Ein Besucherzentrum und Wanderwege entlang der Major Oak und weiterer Altbäume vermitteln Wissen um Natur und Geschichte.


Foto: The Major Oak, oil painting, Nottingham City Museums and Galleries, CC BY-NC-SA | www.nottinghammuseums.org.uk

Mieliński Eiche

Im Wettbewerb um die ältesten Eichen Polens liegen die drei Stieleichen in Mielno nahe dem alten Königsort Gniezno (Gnesen) wohl ganz vorn.
2015 gaben die Bürger des Ortes ihren Uralteichen im Rahmen eines Wettbewerbes Namen. Die älteste wird auf tausend Jahre geschätzt und ist 27 Meter hoch. Sie heißt nun nach einem lokalen, mittelalterlichen Rittergeschlecht „Mieliński“.
Ihre mit knapp 700 Jahren ebenfalls alten Nachbareichen erhielten die Namen „Wincent“ und „Hektor“. Die Bewohner des Ortes sind sehr stolz auf ihre Bäume, die zu den größten touristischen Attraktionen der Region gehören.
Der Vorsitzende der Historischen Stiftung Gniezno, Karol Soberski, unterstützte diese Ausstellung mit Informationen und Fotos.


Foto: Karol Soberski | Pojezierze24.pl

Old Elektric Oak

Auf einen besonders widerstandsfähigen Baum weist der Instagram-Fotoblogger Dan Crowley hin. Die 800 Jahre alte Stieleiche in der Grafschaft Gloucestershire wurde 1938 von der zuständigen Elektrizitätsgesellschaft abgebrannt, um eine Freileitung darüber zu installieren. Der Mast wurde neben der Eiche aufgestellt. Doch sie erholte sich und bildete eine neue Krone. In den 1970er Jahren schnitt man die Leitung frei und kappte damit die Krone erneut. Es blieb nur der Stamm in vier Meter Höhe stehen. Wieder schaffte es der Baum, eine neue Krone zu bilden. 2017 empfahl ein Gutachten die Fällung des Baumes. Nun gab es endlich kluge Menschen, die die Bedeutung der Eiche erkannten und stattdessen die Umsetzung der elektrischen Leitung bestimmten. Auf die Durchführung dieser Maßnahme wartet die Old Elektric Oak nun geduldig.

Foto: Dan Crowley | @thetreespotter auf Instagram

Richteiche in St. Gangolf

An der Saarschleife bei Mettlach steht auf günstigem und seit langem besiedelten Auenboden die dickste Eiche des Saarlands. Im Mittelalter soll hier Gericht gehalten worden sein. Die Pflanzung vor 650 Jahren könnte der Markierung des Grenzverlaufs gedient haben.
Die 23 Meter hohe Stieleiche ist über die gesamte Länge hohl. Fachleute schätzen die Restwandstärke des Stammes jedoch als ausreichend ein, um die Bruchsicherheit des Baumes zu gewähren.
Die Eiche hat es sogar verkraftet, dass in ihrer unmittelbaren Nähe vor etwa siebzig Jahren ein Bunker angelegt und eine Teerdecke aufgebracht wurde.
Touristisch ist die Richteiche sehr nachhaltig genutzt. Das Hofgut St. Gangolf, zu dem sie gehört, betreibt Bio-Landwirtschaft, einen Hofladen und empfängt Feriengäste. Wander- und Radwege führen entlang.
Seit 2022 gehört die Eiche zur Liste der Nationalerbe-Bäume der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft e.V. Diese setzt sich für Schutz und Artenkenntnis, Pflanzung und Pflege, Erforschung und Nutzung von Bäumen und Sträuchern ein.


Foto: Andreas Roloff | www.nationalerbe-baeume.de 

Schwedeneiche in Weida

Ein besonderes Naturdenkmal befindet sich neben einer Gartenanlage am Rand von Weida in Thüringen. Der Erzählung nach sollen um 1644 schwedische Truppen im Dreißigjährigen Krieg dabei geholfen haben, die belagerte Stadt Weida zu befreien. Aus Dankbarkeit sollen die Bürger der exponiert stehenden Stieleiche den Namen „Schwedeneiche“ gegeben haben.
Die „Schwedeneiche“ steht unter Naturschutz. Schätzungen ihres Alters reichen von etwa 400 bis 800 Jahren. Der rund 26 Meter hohe Baum befindet sich insgesamt in einem guten Zustand. Imposant ist die Krone mit einem Durchmesser von fast 30 Metern. Einige seiner Äste wurden vor zwanzig Jahren wegen Bruchgefahr gestützt. Diese Maßnahme soll die Schwedeneiche langfristig in ihrer arttypischen Gestalt bewahren. 


Foto: Marlene Hofmann | Museum Burg Posterstein  

Stag’s Horn Oak

Die etwa 600 Jahre alte Stag’s Horn Oak ist ein besonders seltenes Exemplar der sogenannten Hypebaeus-Bäume. Sie befindet sich im Moccas Park National Nature Reserve in der Grafschaft Herfordshire nahe der Grenze zu Wales. Die Eiche ist der Lebensraum des als Moccas-Käfer bekannten Hypebaeus flavipes. Das 2,5 Milimeter lange Insekt wird auf der Roten Liste als gefährdete Art geführt. Es wurde 1934 an einer der 16 Uralt-Eichen im Moccas Park entdeckt. Die Existenz des sehr seltenen Käfers, der von Totholz lebt, kann am besten gesichert werden, indem man seine Wirtsbäume, die Uralt-Eichen, erhält.
Das Foto stellte uns der Dendrologe Dan Crowley, der auf Instagram unter @thetreespotter unterwegs ist, zur Verfügung. Er arbeitet für Westonbirt, The National Arboretum, das mit über 2500 Baumarten aus aller Welt eine wichtige Rolle zur Bewahrung und Forschung beiträgt.

Foto: Dan Crowley | @thetreespotter auf Instagram


Vom ersten Ausstellungstag an empfahlen uns Besucherinnen und Besucher weitere beeindruckende Eichen zur Ergänzung unserer Ausstellung. Die uns zugesandten Bilder und Texte veröffentlichen wir hier:

Bräutigamseiche

Die Bräutigamseiche steht in der Nähe des Forsthaus Dodau des Dodauer Forsts bei Eutin in Schleswig-Holstein. Sie ist der einzige Baum der Welt mit einer eigenen Postanschrift und bringt Heiratswillige über einen toten Briefkasten in einem Astloch in Kontakt.

Die Geschichte begann um 1890: Die Dodauer Försterstochter und der Sohn eines Leipziger Schokoladenfabrikanten liebten sich, durften aber nach dem Willen der Eltern nicht zusammen kommen. Daher schrieben sie sich Briefe, die sie in einem Astloch der alten Eiche deponierten. Die Geschichte nahm natürlich ein gutes Ende, die beiden erhielten den Segen der Eltern und heirateten - unter der Eiche.

Die Sache wurde bekannt und immer mehr Liebende nutzten in der Folgezeit das Astloch zum Briefeschreiben, bis 1927 eine Leiter angestellt werden musste und die Post begann, Briefe hierher zuzustellen. Seither gilt: Wer eine Kontaktanzeige oder einen Brief an „Bräutigamseiche, Dodauer Forst, 23701 Eutin“ schreibt, dessen Schreiben wird von der Post von Montag bis Samstag im Astloch deponiert, bis zu 40 Briefe täglich aus dem In- und Ausland. Jeder kann sie lesen - und beantworten: Angeblich sollen auf diese Weise schon über hundert Ehen geschlossen worden sein.

Die Eiche mit zwei verwachsenen Stämmen ist über 500 Jahre alt, hat einen Umfang von 5 Metern, ist 25 Meter hoch und hat einen Kronendurchmesser von 30 Meter. Zur Sicherheit mußte sie mittlerweile gestützt werden.

Die Bräutigamseiche wurde 2009 symbolisch verheiratet - mit der Himmelgeister-Kastanie in Düsseldorf. Dieser alte Solitärbaum in den Rheinauen hatte auch eine bewegte Geschichte, agile Freunde und seit 2007 wie die Bräutigamseiche eine eigene, offizielle Postadresse mit Briefkasten - existiert jedoch nach einer Pilzerkrankung 2015 nur noch als toter Baum.

Angaben aus:

- Wikipedia: Bräutigamseiche

- Tourismuszentrale Holsteinische Schweiz: Bräutigamseiche


Text und Foto: Klaus Schultheiß | Geraer Gehölzfreunde

Breitkronige Eiche

Diese Eiche ist Teil eines Alteichenpfads in Havelberg im Mühlenholz am Radweg von und zur Elbfähre und Matthias Schüler fotografierte sie auf seiner Radtour von Geestgoodberg nach Magdeburg auf dem Elberadweg.

Sie sei eine der beeindruckendsten der dortigen alten Eichen. Auf der Website des ostdeutschen Baumarchivs heißt es: "Ihre breite Krone und die zahlreichen, fast waagerecht weit ausladenden Starkäste zeugen davon, dass sie sich viele Jahre ihres Lebens frei und unbedrängt entwickeln konnte." Ihr Umfang sei 5,74 Meter.

Angaben aus:

- Ostdeutsches Baumarchiv


Foto: Matthias Schüler | gmsfotos.jimdo.com

Dąb Blaszak, Dąb Śniadaniowy i Dąb Kotwicza

Katarzyna Boryna aus Żagań, Polen, sandte uns Fotos dreier beeindruckender Eichen aus ihren Nachbargemeinden: Dąb Blaszak, Dąb Śniadaniowy und Dąb Kotwicza. „Dąb Chrobry bei Piotrowice“, die in der Online-Ausstellung erwähnt wird, befindet sich hier auch ganz in der Nähe.

Fotos: Katarzyna Boryna | Żagań

Geraer Alt-Eichen: Kalte Eiche, Prozesseiche, Thorstensson-Eiche

Am 25.4.2024 besuchten wir Ihre Ausstellung und bewunderten die zahlreichen Fotos zu besonderen Eichen. Das hat einen tiefen Eindruck bei uns hinterlassen.

Wir haben lediglich einen Beitrag aus Gera vermisst. In einem netten Gespräch mit Ihrer Mitarbeiterin an der Kasse sind wir überein gekommen, Ihnen einiges Material zu den  - unserer Meinung nach - besonderen Eichen in und um Gera zu schicken.

Mit dabei sind die Kalte Eiche in Ernsee, die Prozesseiche in der Küchengartenallee in Gera und die sogenannte Thorstensson-Eiche im Geraer Stadtteil Heinrichsgrün. Alle drei sind Naturdenkmale.

Die Kalte Eiche bei Ernsee gilt als stärkster und ältester Baum der Stadt. Die Stieleiche ist vermutlich 400 bis 500 Jahre alt und hat einen Brusthöhenumfang von rund sieben Metern.

Die Prozesseiche steht auf Privatgelände und soll um 1520 gepflanzt worden sein. Ihr Brusthöhenumfang beträgt fast sechs Meter.

Die Thorstensson-Eiche soll vom schwedischen General Lennart Torstensson im Dreißigjährigen Krieg gepflanzt worden sein. Sie hat einen Umfang von rund sechs Metern. 2018 wurden alle Äste eingekürzt, sodass nun nur noch der Thorso steht.

Foto-Zusammenstellung: Renate Stachorski und Ronald Knoll

Quellen: Baumkunde.deBaumkunde.de, Baumkunde.de

Kiliansroda

Mit großer Freude habe ich Ihre o.g. Sonderschau im Internet entdeckt. In der Nähe meines Wohnortes Kiliansroda steht ein würdiger Nachfolger der Bäume in Ihrer Präsentation, den ich Ihnen zur Erbauung nicht vorenthalten möchte.

Fotos: Wolfgang Wisotzky

Schwedeneiche Bad Elster

Die mit einer Bank versehenen Elsteraner Schwedeneiche Bad Elster ist ein Naturdenkmal. Der Beschreibungstext zur Eiche vor Ort lautet: „Stieleiche, gepflanzt um 1700. Stammumfang: 4,10m, Kronendurchmesser 27m, Höhe 21 m“.

Foto: Sabine Müller

Niederroßla


Gewaltige Eiche zu Niederroßla nahe Deutschlands höchstem Bergfried
Wurden Kirche und Ilmpark-Eiche in Niederroßla zeitgleich 300 Jahre?
Auf der langen Liste der dicksten Eichen in Deutschland und Europa ist die wunderbar gewachsene Eiche in Niederroßla am Ilmpark (direkt am Ilmradweg) mit einem Umfang von rund 5,00 Metern in 70 cm Höhe nicht aufgeführt. Damit schafft sie es nicht in die Liste der monumentalen Eichen in Thüringen. Gerade einmal geschätzte 30 bis 35 Meter Wuchshöhe. Kleiner Lichtblick: Würde sie aufgeführt, so wäre sie unmittelbar am höchsten Bergfried Deutschlands (wenn nicht sogar Europas) gelegen. Wie sagen die Alten: Man kann nicht alles haben…
Im Thüringischen steht in Silkeroda eine gewaltige Goethe-Eiche, in Weida eine Schwedeneiche und in Krimderoda eine Flehmüllerseiche. Na, wenn da nicht wundersame Geschichten dahinter zu finden sind?
Die Eiche in Niederroßla soll über 300 Jahre alt sein und keiner weiß, wer sie gepflanzt hat. Eichen wachsen durchschnittlich etwa 2 cm pro Jahr im Umfang. In jüngeren Jahren noch schneller. Einen besonderen Namen trägt sie auch nicht. Rings um den wunderschönen Baum hat sich Jochen Hänsch jahrelang um die Anlagen gekümmert. Mit seinem Tod im Jahre 2020 wurde das Terrain in andere pflegende Hände übergeben. Wer aber die Bank organisiert und gesetzt hat? Das kann nur Hans-Jürgen Dietsch, ehemaliger Bürgermeister von Niederroßla und nun Ortschronist, wissen, der sehr viel für Bänke in Niederroßla getan hat. Nicht nur reden, bauen, gestalten und auch pflegen…, so seine Devise.
Die Niederroßlaer Eiche am Ilmpark also keine Sensation?
Das Prachtstück geht erneut durch alle Jahreszeiten, erlebt Feste und (Faschings)Veranstaltungen, sieht Oster- und Walpurgisfeuer und Parkfeste, bekommt eine Bankumrandung wieder im Frühling 2024. Wie steht es um die Geschichte des Baumes? Wer setzte das Bäumchen und zu welchem Anlass? Wer kann etwas dazu aussagen. Ja, die Eiche war Treffpunkt fürs erste Stelldichein, Liebesschwüre und manch junges Mädchen verweilte unter den grünenden, weit ausladenden Äste, las in Romanen und schrieb das erste Gedicht. Die Kraft der Bäume sollen Wunder ermöglichen… Gern höre ich mir die Geschichte auch an und schreibe auf, verdeutlichte Hartwig Mähler, der die Eiche bereits zu allen Jahreszeiten im Foto festhielt.
Die Vorsitzende des Burg- und Heimatvereins Angelika Reimann informierte, dass vor einiger Zeit im Rahmen eines Schulprojektes der Baum vermessen und altersmäßig geschätzt wurde. Da konnte man etwas zwischen 200 und 300 Jahren hören. Allerdings fand man über den Anlass der Pflanzung nicht wirklich etwas in der Chronik. Noch nicht! Und dann ein Lichtblick, eine Möglichkeit, ein Hinweis:
Die Kirche wurde anstelle des 1656 abgebrannten Vorgängerhauses im Jahre 1721 unter Herzog Wilhelm Ernst eingeweiht. (Kurt Tischler schreibt in “Heimatkundlichen Plaudereien” 1956. Die Dorfkirche ist eine der schönsten Thüringens. 1656 brannte sie ab, dazu die Schule und ein großer Teil des Dorfes. Erst 1721 war der Aufbau so weit gediehen, daß auch die Kirche mit der zierlichen Barockhaube wieder eingeweiht werden konnte.)
Offensichtlich wurde zu dem Zeitpunkt auch die Eiche am Ilmpark (von Herzog Wilhelm Ernst mit großer Anteilnahme der Einwohner) gesetzt. Im Jahre 2021 wurden Kirche und Eiche 300 Jahre alt. Vielleicht befördert Prinz Michael zu Sachsen – Weimar – Eisenach etwas aus der alten Familien-Chronik zutage.
Eichen wurden oft zu besonderen Anlässen gesetzt und waren/sind Garant, dass sie die Jahrhunderte überdauern und so das Ereignis fortleben lassen: Dreifaltigkeitskirche, Verlobungseiche, Schulkameraden-Eiche, Luthereiche, Kaiser-Eiche, Königseiche, Goethe-Eiche, Gerichtseiche, 1000-jährige Eiche in Nöbdenitz nahe Burg Posterstein, Friedenseiche, Ramthor-Stifts-Eiche…
Michael Rauch von der AG 1806 schreibt zu dem möglichen Pflanztermin der Eiche in Niederroßla: “Ich meine gelesen zu haben, dass die Eiche im Rahmen der Feierlichkeiten zum Ende des siebenjährigen Krieges (1756-1763) gepflanzt wurde. Nach dem Frieden von Hubertusburg zwischen Friedrich II. und Maria Theresia blieb Schlesien endgültig bei Preußen und das wurde zur Großmacht! Da Sachsen-Weimar-Eisenach in diesem Krieg insbesondere vor und nach der Schlacht bei Rosbach stark gelitten hatte, wurden für das ganze Herzogtum Dankfeiern und Gottesdienste befohlen.
Aus dieser Darstellung wäre eine Pflanzung um 1763 erfolgt und die Eiche damit in 2024 über 260 Jahre alt. Wer weiß es besser? Wer kann Hinweise geben?

Text und Foto: Hartwig Mähler | Freier Journalist

Eiche in der Langengasse Altenburg

Eine alte Eiche in der Langengasse 25 in Altenburg, in deren Nähe sie früher gewohnt hat, schickte uns Sabine Müller.

Foto: Sabine Müller


16 Schülerinnen und Schüler der 12. Klassen des Roman-Herzog-Gymnasiums haben sich konzeptionell mit dem Wohnen auf Bäumen beschäftigt und eigene Modelle von Baumhäusern auf Ästen gebaut. Betreut hat das Projekt die Kunstlehrerin Elke Vogler. Passend zur Online-Ausstellung präsentieren wir hier die Ergebnisse:

Bewohnte Wolke

Dieses verspielte Wolken-Baumhaus soll Gemütlichkeit und Wohlbefinden vermitteln. Es ist per Strickleiter erreichbar.

Text und Foto: Johanna Wiechert, Viviane Würker, Emily Würker | Roman-Herzog-Gymnasium Schmölln

Schweden-Häuschen

Das Baumhaus im Schweden-Stil soll einen rustikalen und gemütlichen Rückzugsort darstellen. Es hat einen Dachgarten als Hitzeschild und Wärmedämmung, einen Vorgarten und zwei Schaukeln.

Text und Foto: Amelie Gampe, Emma Förstel, Tammy Liebl | Roman-Herzog-Gymnasium Schmölln

 

Flugzeug-Baumhaus

Dieses zum Baumhaus umfunktionierte ausgediehnte Flugzeug steht laut seiner Architekten für nachhaltige Nachnutzung von Ressourcen.

Text und Foto: Tim und Kevin Klejn | Roman-Herzog-Gymnasium Schmölln

Lego-Baumhaus

Dieses praktische Lego-Baumhaus besitzt sogar ein Solar-Modul, um die Bewohner bei längeren Aufenthalten mit Strom zu versorgen.

Text und Foto: Niklas Thümmler | Roman-Herzog-Gymnasium Schmölln

Baumhaus-Freizeit-Kletterpark

Dieser Freizeitpark entstand ganz nachhaltig aus Müll und die Erbauer appellieren an einen bewussteren Umgang mit Natur und vorhandenen Ressourcen.

Text und Foto: Lorelei Theda Müller, Heinrich Michael Kaufmann, Lena Johanna Köhler | Roman-Herzog-Gymnasium Schmölln


Die Ausstellung „Der Mann unter der 1000-jährigen Eiche – Über den Umgang mit faszinierenden Baumdenkmalen“ (28. Januar bis 25. August 2024 im Museum Burg Posterstein) stellt den Sachsen-Gotha-Altenburgischen Minister Hans Wilhelm von Thümmel und sein Grab unter der 1000-jährigen Eiche in Nöbdenitz vor. Und sie stellt die Frage: Was braucht es, damit Bäume heute noch so alt werden können?

Blick in die Sonderschau "Der Mann unter der 1000-jährigen Eiche" mit drei Stellwänden im Halbkreis
Blick in die Sonderschau “Der Mann unter der 1000-jährigen Eiche”

Eine Bildergalerie erzählt die Geschichten von 39 beeindruckenden Eichen aus ganz Europa – darunter Frankreich, England, Dänemark, Schweden, Polen und Tschechien. Dafür stellten uns über 40 engagierte Baum-Liebhaber Fotos und Informationen zur Verfügung, darunter Forstwissenschaftler, Künstler, Vereine, Museumskollegen, Touristiker und Fotografen.

Ein älteres Paar steht dicht zusammen vor acht eng gehängten Bilderrahmen mit je einem Eichenfot samt Geschichte der Eiche darin
Besucher in der Sonderschau auf Burg Posterstein.

Auf Grund der Internationalität der Eichen und der Kooperationspartner ist die Ausstellung zweisprachig, auf Deutsch und Englisch.


die Kriegereiche bei Kummer von oben mit Blick auf Felder und Wiesen
DIe Kriegereiche bei Kummer (Foto: Frank Leo).

Über Menschen und Bäume, Gesetze und Urteile diskutierten Baumfreunde im Podiumsgespräch. Die meisten von uns fühlen Ehrfurcht, wenn sie vor einem Uralt-Baum wie der 1000-jährigen Eiche von Nöbdenitz stehen, die so viel mehr gesehen hat als ein Menschenleben. Im Podiumsgespräch „Dürfen Bäume noch alt werden?“ am Sonntag, 25. Februar 2024, in der Neuen Scheune Posterstein unterhielten sich Experten aus der Forstwirtschaft und Baumfreunde über die Bedingungen, die Bäume brauchen, um alt werden zu können. Dabei stellt sich die Frage: Haben Bäume heute noch die Chance dazu? Im Blogbeitrag gibt es eine ausführliche Zusammenfassung des Gesprächs.


Zum 280. Geburtstag und 200. Todestag im Jahr 2024 widmet sich das Altenburger Land dem Leben und Wirken des verdienstvollen Politikers Hans Wilhelm von Thümmel auf vielfältige Weise.

Banner auf grünem Grund die Thümmel-Figur von Michael Fischer-Art und die Krone der Nöbdenitzer Eiche
Im Thümmel-Jahr 2024 finden eine Reihe Veranstaltungen im Altenburger Land statt, die an den Minister erinnern.

Das Thümmel-Jahr 2024 im Altenburger Land steht unter Schirmherrschaft des Landrates und ist eine Gemeinschaftsaktion des Landkreises Altenburger Land, der Stadt Schmölln, dem Museum Burg Posterstein und dem Ortsverschönerungsverein Nöbdenitz.


Bei der Auswahl der Bäume im Altenburger Land unterstützte unterstützte uns die Untere Naturschutzbehörde. Forstassessor Thomas Neidhardt vermaß die Bäume ehrenamtlich, der Natur-Fotograf Frank Leo fotografierte sie im Auftrag des Landkreises.

Um faszinierende europäische Eichen zu finden, bezogen wir unsere Netzwerke, sowohl digitale als auch analoge, ein. Darüber hinaus knüpften wir neue Kontakte. Die in der Ausstellung gezeigte Auswahl ist auch Resultat der Bereitschaft, unsere Ausstellung aktiv zu unterstützen.

Herzlicher Dank gilt allen Fotografen:

Andreas Gomolka, Andreas Roloff (Leiter Kuratorium Nationalerbe-Bäume, www.nationalerbe-baeume.de), Antje-Queissner (Gemeinde Schorfheide, www.schorfheide.de), Ben Collier (Normandy Tourist Board, en.normandie-tourisme.fr), Christiane Ruoss-Blaack (Mitglied im Museumsverein Burg Posterstein und bei der Pariser Gesellschaft Les Amis de Talleyrand), Dan Crowley (Dendrologe, @thetreespotter auf Instagram), Daniela Antoni (Sachverständige für Baumkontrolle, www.Baumkontrolle-im-netz.de, www.Habitatbaum.com), Dirk Wagner (Social Media @derbaum, dirwabaum.de), Dorte Krogh, Frank Leo (Fotograf, www.fokus-natur.de), Gemeinde Raesfeld (www.raesfeld.de), Hasan Zahirović (Schlesische Universität in Opava, www.slu.cz), Haus des Gastes Stadt Röbel/Müritz (www.amt-roebel-mueritz.de), Herbert Lembcke (Fotograf, Ivenack), Jan Mazur (Stadtverwaltung Sagan, www.urzadmiasta.zagan.pl), Karol Soberski (pojezierze24.pl), Kerstin Björk (Künstlerin, kerstinbjork.heymo.se), Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern (www.wald-mv.de), Łukasz Motulewicz (@tarczyn_trip auf Instagram), Marlene Hofmann (Museum Burg Posterstein, www.burg-posterstein.de), Martin Southwood (Künstler, www.martinsouthwood.com), Matthias Schüler (Fotograf, gmsfotos.jimdo.com), Nottinghamshire County Council (www.nottinghamshire.gov.uk), Sabine Hofmann (Museum Burg Posterstein, www.burg-posterstein.de), Statens Museum for Kunst (smk.de), Stiftung Kloster Volkenroda (www.kloster-volkenroda.de), Uwe Dathe (Mitglied der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft, @sachsens_baum_fotograf auf Instagram).

Genauso herzlich danken wir all denen, die uns durch Informationen oder Kontakte unterstützt haben:

Anke Bielig (Gemeinde Schorfheide, www.schorfheide.de), Birgit Seiler (Fachdienstleiterin, Untere Naturschutzbehörde, Landkreis Altenburger Land, www.altenburgerland.de), Doris Schilling (Leiterin Staatsarchiv Thüringen, Landesarchiv Altenburg, landesarchiv.thueringen.de/altenburg), Helen Andrews (Sachbearbeiterin Nationales Naturmonument Ivenacker Eichen, Öffentlichkeitsarbeit und Naturschutz, Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern, Forstamt Stavenhagen, www.wald-mv.de), Ian Edwards (Woodland Trust, woodlandtrust.org.uk), Jürgen Fröhlich (Untere Denkmalschutzbehörde, Landkreis Altenburger Land, www.altenburgerland.de), Karsten Thorun (Pressestelle des Amtes Röbel-Müritz, www.amt-roebel-mueritz.de), May Chemais (Ancient Tree Inventory, Woodland Trust, woodlandtrust.org.uk), Marie Laulund (Museumsleitung Jægerspris Slot, Kong Frederik den Syvendes Stiftelse, www.kongfrederik.dk), Katarzyna Boryna (Stadt Sagan, Abteilung für Kultur, Sport und Marketing, www.urzadmiasta.zagan.pl), Lisa Wissing (Gemeinde Raesfeld, www.raesfeld.de), Matthias Schütze, Baumforscher, Mike Jessat (Direktor, Naturkundemuseum Mauritianum Altenburg, www.nfga.de), Nottingham City Museums and Galleries (www.nottinghammuseums.org.uk), Perdita Schachtschneider (ehemalige Direktorin des Schloss- und Spielkartenmuseums Altenburg, residenzschloss-altenburg.de), Stefanie Weigelmeier (Baumsachverständige, dendrophilia.de, und tätig für die Aktion „Nationalerbe-Baum“ der Dendrologischen Gesellschaft), Thomas Neidhardt (Forstassessor, Untere Naturschutzbehörde, Landkreis Altenburger Land, www.altenburgerland.de), Uwe Strömsdörfer (Residenzschloss Altenburg, Leiter Schloss- und Spielkartenmuseum, residenzschloss-altenburg.de).