Das Buch “Sehnsuchtsziel Italien” stellt den Maler Ernst Welker (1784-1857) in den Mittelpunkt. Die Recherche dafür erforderte Gründlichkeit und Ausdauer und förderte einige neue Erkenntnisse zu Tage. Erhältlich ist es über das Museum Burg Posterstein.

Buchcover "Sehnsuchtsziel Italien" vom Museum Burg Posterstein
Buchcover “Sehnsuchtsziel Italien”

Sehnsuchtsziel Italien – Der Maler Ernst Welker auf Reisen und im Salon der Herzogin von Kurland
Museum Burg Posterstein, 2022
156 Seiten, farbig
Preis: 25,00 Euro


Mysteriöser Welker

Über ihren Zeichenlehrer Ernst Welker schrieb Emilie von Binzer (1801-1891), Enkeltochter der Herzogin Anna Dorothea von Kurland (1761-1821), in ihrem Buch Drei Sommer in Löbichau: „Nächst ihr [Gräfin Trogoff] wurde der Reisezug durch unseren Zeichenlehrer, Herrn Ernst Welker, Vetter der beiden berühmten Welker, vermehrt. Er war aus Suhl gebürtig und Sachse vom reinsten Wasser; längere Zeit hatte er sein Fortkommen in Wien gefunden, von wo ihn die Herzogin [Wilhelmine von Sagan] als unseren Lehrer, gerne gesehenen Gast und guten Gesellschafter mitgenommen hatte.“ (Quelle: Emilie von Binzer: Drei Sommer in Löbichau, Stuttgart 1877, S. 82.)

Dieser kurze Abschnitt ist in gewisser Weise bezeichnend für die Erinnerung an den Maler. Denn oft sind nur die Hälfte aller veröffentlichten Daten über Ernst Welker – und das bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts – tatsächlich korrekt. Ein Fehler, der auch Emilie von Binzer unterlief, betrifft seine Herkunft, denn weder stammte Ernst Welker aus Suhl, noch war er ein „Vetter der beiden berühmten Welker“ (Quelle: ebd., S. 82.).

Ernst Welker, Aquarell, Bey Castelamare im Neapolitanischen
Bey Castelamare im Neapolitanischen, Ernst Welker, Aquarell, Sammlung Museum Burg Posterstein

In Wahrheit war Ernst Welker ein durchaus anerkannter und geschätzter Maler, der mit den künstlerischen Größen seiner Zeit wie Johann Adam Klein (1792–1875), den Brüdern Heinrich Reinhold (1788–1825) und Friedrich Philipp Reinhold (1779–1840) oder Johann Christoph Erhard (1795–1822) auf Reisen ging, der Gesellschafter und Zeichenlehrer im Salon der Herzogin von Kurland in Löbichau war, mit Wilhelmine von Sagan (1781–1839) durch Italien reiste und bis zu seinem Tod 1857 in Wien als Landschaftsmaler seinen Lebensunterhalt verdiente. Doch schon um sein Geburtsjahr gab es in Forschungskreisen lange Uneinigkeit.

Das Buch “Sehnsuchtsziel Italien”

In verschiedenen Artikeln stellt das Buch “Sehnsuchtsziel Italien” die Postersteiner Sammlung Ernst Welker vor und widmet sich Ernst Welkers Biografie, dem “Mythos Italienreise” und Ernst Welkers Verbindung zum Salon der Herzogin von Kurland. Das Buch umfasst 156 Seiten mit zahlreichen Abbildungen und kann im Museum Burg Posterstein erworben werden.

das aufgeschlagene Buch "Sehnsuchtsziel Italien", zu sehen ist der Maler Ernst Welker als Auster
Blick ins Buch “Sehnsuchtsziel Italien” – sich selbst porträtierte Ernst Welker als Auster mit Bart

Die Ausstellung und die gleichnamige Publikation wurde möglich durch Leihgaben des Sammlers Uwe Buchheim. Dafür danken wir herzlich. Unser Dank gilt auch dem Deutschen Literaturarchiv Marbach, dem Lindenau-Museum Altenburg, dem Sammler Ludwig Niestelberger, den Museen der Stadt Nürnberg, der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena und dem Städtischen Museum Zeulenroda, die uns Exponate zur Verfügung stellten. Darüber hinaus danken wir der Albertina, der Hamburger Kunsthalle, der Österreichischen Nationalbibliothek, der Sammlung Fürst Schwarzenberg, der SLUB / Deutsche Fotothek, den Staatliche Kunstsammlungen Dresden, der Kunstsammlung Gera, der Klassikstiftung Weimar und dem Thorvaldsens Museum Kopenhagen, die uns darüber hinaus mit Abbildungen unterstützten. Herzlicher Dank gilt auch Sarah Kinzel für die Übersetzung aus dem Italienischen und Monika Diedrich für die Übersetzung aus dem Französischen.

Ohne die finanzielle Unterstützung des Freistaats Thüringen, der Bürgerstiftung Altenburger Land, des Landkreises Altenburger Land und des Fördervereins des Museums hätten Ausstellung und Publikation nicht realisiert werden können. Auch dem gilt unser Dank.