Der Wasser-Erlebnisweg “Sprotte-Erlebnispfad” führt entlang des Flüsschens Sprotte von Posterstein über Nöbdenitz nach Schmölln. Er verläuft auf der Strecke der Radwege Thüringer Städtekette und Thüringenweg.
Wanderkarte Sprotte-Erlebnispfad
Laden Sie hier die Wanderkarte herunter.
Eine Wanderung vom Bahnhof Nöbdenitz zur Burg Posterstein dauert etwa 30-60 Minuten.
Wir wollen einige Stationen von Nöbdenitz nach Posterstein kurz vorstellen:
Die 1000-jährige Eiche
Wandert man auf dem Sprotte-Erlebnispfad sollte man unbedingt einen Abstecher zur 1000-jährigen Eiche machen. Sie zählt zu den ältesten und dicksten Stieleichen Deutschlands. Der mächtige Baum ist innen hohl, treibt aber noch jedes Jahr neue Blätter. Inzwischen wird er von Eisenringen und einem Stützsystem gehalten.
In seinen Wurzeln befindet sich das außergewöhnlich Grab des Ministers und Geheimen Rats Hans Wilhelm von Thümmel (1744-1821). Das Naturdenkmal ist gut ausgeschildert und liegt direkt gegenüber der Kirche und neben dem Pfarrhof. Davor gibt es einen Parkplatz.
Das ehemalige Wasserschloss Nöbdenitz
Nöbdenitz wurde erstmals im 12. Jahrhundert als mittelalterliche Wasserburganlage erwähnt. Das noch vorhandene Herrenhaus stammt aus dem 17. Jahrhundert (1692). 1782 baute der Geheimrat Freiherr Johann Friedrich von Rothkirch-Trach (1710‒1782) ein weiteres Herrenhaus, genannt “Neues Schloss”.
Sein Nachfolger Hans Wilhelm von Thümmel (1744-1824), verheiratet mit Charlotte Friederike Caroline Freiin von Rothkirch und Trach (1765‒1839), ließ einen englischen Garten anlegen. In die Gestaltung dieser weithin als Ausflugsziel bekannten Parkanlage ließ er den Teich, den Mühlgraben und natürliche Felsformationen einfließen. Es gab verschlungene Wege, eine “Einsiedelei” und ein Mausoleum als Grabstätte der Familien Rothkirch-Trach und Thümmel. Hans Wilhelm von Thümmel selbst ließ sich unter der 1000-jährigen Eiche im Ort begraben.
Im Zuge der Bodenreform wurde das Rittergut 1945 enteignet und das neue Schloss sowie große Teile des Wirtschaftshofes abgebrochen. Das alte Herrenhaus blieb erhalten und steht seit 2020 leer. Das Erbbegräbnis der Familie von Thümmel wurde Ende der 1960er Jahre abgerissen. Auch der englische Garten ist nicht mehr erhalten.
Das Teehaus am Nöbdenitzer Teich
Das so genannte Teehaus am Nöbdenitzer Teich ist ein Nachbau nach historischem Original. Früher befand es sich im privaten Garten der Rittergutsbesitzer. Anlässlich der Bundesgartenschau 2007 baute der Ortsverschönerungsverein Nöbdenitz das historische Teehäuschen zwischen den Teichen nach über 60 Jahren wieder auf.
Heute ist das Teehaus ein beliebter Rast- und Picknickplatz direkt am Sprotte-Erlebnispfad. Von hier aus hat man eine wunderschöne Aussicht auf den Teich mit Insel, das ehemalige Wasserschloss Nöbdenitz und die Kirche im Hintergrund.
Die Fischtreppe
Da, wo es früher ein Wehr gegeben hat, rauscht das Wasser der Sprotte heute über eine Fischtreppe, die es Fischen erleichtern soll, den Höhenunterschied flussaufwärts zu überwinden.
Genau gegenüber befand sich im 19. Jahrhundert eine Einsiedelei im englischen Garten des Ministers Hans Wilhelm von Thümmel. Dies war ein romantisches kleines Häuschen mit Aussicht auf den Fluss. Ein Kupferstich des Schweitzer Künstlers Adrian Zingg (1734-1816), der sich heute in Privatbesitz befindet, ist die einzige heute noch bekannte Ansicht der Einsiedelei.
Über Hängebrücken und Steine
Wo die Paitzdorfer Sprotte und die Mannichswalder Sprotte ineinanderfließen, gibt es heute zwei Brücken und große Steine, über die man das Flüsschen überqueren kann. Für Kinder ein Erlebnis! (Achtung: Packen Sie Wechselsachen ein!)
Tipp: Wer einen anderen Weg nach Posterstein nehmen will, biegt hier auf den “Holzmichelweg” ab.